MEDIATION – WAS BEDEUTET DAS?
Wörtlich übersetzt bedeutet Mediation Vermittlung. Die Mediation ist eine außergerichtliche Form der Konfliktbearbeitung mit dem Ziel, eine für alle Seiten vorteilhafte und zukunftsorientierte Regelung zu finden. Dabei unterstützt der Mediator die Parteien, indem er als neutraler Dritter durch das Verfahren führt und Ihnen ermöglicht, eine passende Lösung zu vereinbaren.
Der Mediator entscheidet nicht, die Parteien entwickeln eigenverantwortlich eine interessengerechte Lösung. Die Mediation wird mit einer rechtsverbindlichen Vereinbarung abgeschlossen.
Mediation – Was ist der Vorteil?
- eine schnelle und kostengünstige Lösung
- langjährige Kontakte werden nicht zerstört
- absolute Vertraulichkeit wird vereinbart
- weitere Eskalationen werden vermieden
- die Verhandlung und deren Ergebnis bleibt in den Händen der Parteien
- tragfähige Lösungen werden angestrebt
- eine für alle Seiten befriedigende Lösung wird gesucht
Mediation – wo kann sie eingesetzt werden?
- in der Familie (Ehe, unterschiedliche Familienformen, Erbangelegenheiten)
- im Wirtschaftsleben (Geschäftsbeziehungen)
- in der Arbeitswelt (Arbeitsrecht, firmeninterne Streitigkeiten)
- bei bürgerlichen Rechtsstreitigkeiten (Mietrecht, Nachbarschaftsrecht, Gesellschaftsrecht, Baurecht)
- in der Schule (Lehrerkollegium, Schüler, Eltern)
- in Konflikten unter Künstlern und Sportlern
Das Verfahren
Der Prozeß der Mediation: Verlauf in Phasen
Phase 1 |
Vorbereitung und Einführung in die Mediation. Wird eine Mediation angefragt, bereitet der Mediator für die Konfliktparteien das Gespräch vor. Im Gespräch werden dann die Rahmenbedingungen für eine Mediation abgeklärt sowie ein Mediationsvertrag zwischen den beteiligten Konfliktparteien und dem Mediator abgeschlossen. |
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Phase 2 |
Die Themen und Konfliktfelder werden gesammelt und gewichtet, entscheidungserhebliche Daten und Dokumente zusammengestellt. |
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Phase 3 |
Die hinter den Positionen der Parteien stehenden Interessen, Beweggründe, Bedeutungen werden herausgearbeitet. Dabei geht es sowohl um das Verstehen der eigenen Seite als auch um das Verstehen der anderen Seite. |
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Phase 4 |
In kreativer Form werden Ideen, Möglichkeiten, Optionen zur möglichen Lösung gesammelt. Diese werden anschließend bewertet und hinsichtlich ihrer Wirtschaftlichkeit und praktischen Umsetzung zu überprüft. |
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Phase 5 |
Von den Parteien werden in Form optionalen Angebotsverhandelns vorläufige Lösungen ausgehandelt. |
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Phase 6 |
Die gefundenen Lösungen werden überprüft und rechtlich verbindlich abgeschlossen. |
Dauer / Kosten
Dauer
- Die Dauer richtet sich nach der Anzahl der beteiligten Parteien sowie der Komplexität des Konfliktes.
- Das Mediationsverfahren kann in einer Sitzung (2 – 8 Std.) abgeschlossen werden oder auch in mehreren Terminen, soweit dies notwendig ist.
- In geeigneten Konflikten ist eine einzige Sitzung in Form einer Kurzzeitmediation möglich.
Kosten
Das Honorar wird individuell vereinbart, in der Regel nach dem geleisteten Zeitaufwand.
KurzZeitMediation
KurzZeitMediation
Die KurzZeitMediation ist eine eigene Form der Mediation. Sie ermöglicht den Parteien in einer einzigen Sitzung zu einer Vereinbarung zu gelangen. Dabei sorgt der Mediator durch ein präzises Zeitmanagement sowie eine konzentrierte Prozessführung. Ergebnis in der KurzZeitMediation soll eine Lösung sein, die funktioniert.
Artikel zum Thema:
- Zeichen der Zeit, H. Krabbe, Perspektive Mediation 1/2012 S. 58-62
- Die KurzZeitMediation und ihre Verwendung in der gerichtsinternen Praxis, R. Fritz/H. Krabbe, Teil 1 ZKM 2 /2008, S. 49-52
- Die KurzZeitMediation und ihre Verwendung in der gerichtsinternen Praxis, R. Fritz/H. Krabbe, Teil 2 ZKM 6 /2009, S. 176-179
- Gerichtsinterne Mediation, Der Faktor Zeit, R. Fritz/H. Krabbe, Teil 1 NVwZ 7/2011 S.396-400
- Gerichtsinterne Mediation, Der Faktor Zeit, R. Fritz/H. Krabbe, Teil 2 NVwZ 7/2011 S.595-598
- Neue Entwicklungen in der anwaltlichen Mediationspraxis, R. Fritz/H. Krabbe, NJW 44/2011 S. 3204-3206